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01.01.2019

Ich wünsche Euch allen ein Frohes Neues Jahr! Mit wahrscheinlich dem ein oder anderen guten Vorsatz … Ich bin ein großer Freund von Vorsätzen, allerdings bin ich auch gut darin, Vorsätze nicht sehr lange aufrecht zu erhalten (ohne mir dann sehr böse zu sein).
„Was sind Vorsätze?“
„Eine To Do Liste für die erste Januarwoche!“ 🙂
Offensichtlich sollte einer meiner Vorsätze sein, meine Internetseite liebevoller zu pflegen, (und ich werde mein bestes geben), außerdem würde ich gerne endlich mein nächstes Buchprojekt beginnen (ein Roman :-)) & ich habe mich für den Frankfurt Marathon angemeldet. Ich möchte mehr Quality time mit meinen Kindern verbringen, jeden morgen meditieren, bis Ostern kein Zucker, kein Alkohol & kein Weißmehl zu mir nehmen… ja, die Liste ist lang.
Danke sagen möchte ich allen, die mein Jahr 2018 bereichert haben und dazu gehören definitiv diejenigen, die sich für meine bisherigen Buchprojekte interessiert haben und das auch unverhohlen preisgegeben haben ;-):

Ich hatte darauf gewartet! Ich wollte wissen, wie es diesen Menschen, die uns Kerstin Platsch in ihrem ersten Buch so nahe gebracht hat, jetzt, zwei Jahre später, ergeht. Und – ich bekomme Antworten. Sehr feinfühlig auf der einen Seite und sehr informativ auf der anderen. Dazu trägt auch der Aufbau des Buches bei – die Menschen werden kurz mit ihrer Herkunfts- und Fluchtgeschichte vorgestellt (so dass man dieses Buch auch sehr gut lesen kann ohne das erste zu kennen), und dann die Erzählung über deren weiteren Weg. Es ist eine große Stärke der Autorin, das so menschlich nahe zu vermitteln. Auch über welche Hindernisse die Einzelnen stolperten und welche Einstellung die hier Angekommen dazu haben, was sie bekommen. Nichts ist selbstverständlich – es ist eine menschliche Begegnung voll Dankbarkeit auf beiden Seiten.
Gerade dieser Aspekt hat mich besonders berührt – es treten wieder einzelne Menschen in den Mittelpunkt und befreien sich dank des genauen Blicks der Autorin aus dem Gefängnis der Pauschalisierung. Vor mir erscheint ein junger Mann, der Sehnsucht nach zu Hause hat, eine Mutter, die alles daran setzt, wieder mit ihrem Kind vereint zu sein … Ich kann ihre Gefühle teilen. Ich als Leserin fühle mich wieder gestärkt in einer Zeit der Abwertung und des Verschiebens von „Sachen“ – als wären es keine Menschen.
Wie die Autorin in der Lage ist, diesen Raum zu öffnen, finde ich einfach großartig. Ich fühle mich bereichert auf allen Ebenen.

Also, ein Frohes Neues Jahr Ihr Lieben! 


      

27.08.2018

Jetzt muss ich doch endlich mal schreiben, dass mein neues Buch fertig ist:

Ungefähr 890.000 Flüchtlingen sind 2015 nach Deutschland gekommen. 890.000 Menschen mit einer eigenen Geschichte, mit eigenem Humor, eigenen Ansichten. Und obwohl die wenigsten jemals wirklich mit einem Flüchtling geredet haben, haben alle eine Meinung über sie. Aber was haben die Flüchtlinge eigentlich für eine Meinung über uns? Kerstin Platsch hat sie gefragt und viele erstaunliche, oft unerwartete Erkenntnisse gewonnen.
Als Kerstin Platsch mit einem jungen Mann aus Syrien am Tisch sitzt und ihn fragt, ob er auch so enttäuscht von »ihrem« Land sei, sagt er: »Deutschland ist geil!« »Deutschland ist was???« »Deutschland ist geil!«
Kerstin Platsch ist enttäuscht von den vielen »Gutmensch-Schimpfern«, von den Helfern, die als Gutmenschen beschimpft wurden, jetzt aber enttäuscht von den Flüchtlingen sind, weil diese plötzlich ihre eigenen Leben haben; von den Behörden, die den Geflüchteten immer neue Hürden stellen; von Obergrenzen; von Heimatministern…
Warum findet derjenige, der direkt betroffen ist, Deutschland geil? Warum jammert die Helferin? Und was sagen andere Geflüchtete, aus anderen Ländern, Frauen, Kinder? Kerstin Platsch hat gefragt. Und sie antworten: offen und herrlich ehrlich.

Im Oktober ist es draußen, aber ihr könnt es natürlich schon auf Amazon.de vorbestellen!

Am 28. August war meine erste Lesung, das Buch war noch nicht erschienen, aber die NGO Borderfree Association, mit der ich im Mai im Flüchtlingslage in Idomeni war, hat mich eingeladen und da hab ich natürlich zugesagt – so viele tolle Menschen, die so großartige Arbeit leisten!! Also mal ganz spontan zum „Gränzenlosen Sunntig nach Zürich„! Um 4 Uhr morgens rein ins Auto, mittags lesen und abends wieder zurück! Man muss auch mal was verrücktes machen!

lesung-zuerich-Kerstin-PlatschKurz vor der Schweizer Autobahn ist mir dann aufgefallen, dass es nicht so clever wäre für die paar Kilometer eine Mautplakette für 40 Euro zu kaufen und ich bin schnell runter, um mich über die Landstraßen nach Zürich zu schlängeln, … die 40 Euro bin ich dann aber trotzdem losgeworden: kurz vor der Grenze wurde ich mit 15 km/h zu viel geblitzt … VOR der Grenze: also doch wieder Glück im Unglück … in der Schweiz kostet das 250 Euro!  Puuhhhh !

Als ich angekommen bin, habe ich mich direkt wieder aufgenommen gefühlt in der „Borderfree-Family“ und obwohl ich wirklich unfassbar aufgeregt war – vor meiner ERSTEN LESUNG!!! – hat es riesigen Spaß gemacht – und am Ende hatten ich und die Zuhörer Tränen in  den Augen!

die-ersten-zwei-buecherHeute hat mir mein Verleger ein Email geschickt:
Buch ist da – Komm vorbei!! Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wann mir das letzte Mal das Herz so was von dermaßen in  die Hose gerutscht ist.“Ist es gut genug?“, „Mag ich was ich geschrieben habe?“ „Sind Fehler drin?“ Ja!  Es sind Fehler drin, wie in jedem Buch.

Text-Fehler im Buch
Hier zum Beispiel
ist einer:

GEFUNDEN?

Aber das erfüllt so ein Buch ja auch mit Leben, und Feedback wie das hier lässt einen dann schnell wieder schmunzeln:
„Das Buch ist echt krass gut. Sehr emotional und trotzdem informativ. Haste sehr gut gemacht!!“